Die Bogenstange

Wie bereits beschrieben, besteht die Bogenstange meist aus ausgewähltem Fernambukholz.

Entscheidend für eine gute Bogenstange ist maßgeblich die Holzauswahl.

So sollte die Stange weder Astlöcher noch andere fehlerhafte Wuchsstellen aufweisen.

Auch sollte sich die Stange nicht "werfen".

Mit dem "werfen" meint man, dass die Stange bereits im rohen Zustand recht gerade sein sollte und sich nicht nach links oder rechts verzogen haben sollte.

Meist werden die Bogenstangen rund ausgearbeitet und nur der untere Teil ist kantig gearbeitet.

Diese kantige Ausarbeitung sorgt dafür, das sich der Frosch sehr exakt an die Stange anpassen lässt und nicht auf der Bogenstange umher kippelt.

Doch häufig kommt es auch vor, das die gesammte Stange kantig ausgearbeitet ist.

Dieses ist kein Qualitätsmerkmal sondern durch die Vorliebe des Spielers bestimmt.

Die Bogenstange nimmt vom unteren Teil zum oberen Teil in der Stärke regelmäßig ab.

Auffallend ist, das die Krümmung des Bogens an den schwächsten Stellen der Bogenstange am stärksten ist.

So ist der vordere Teil, an welchem sich das Köpfchen befindet, am stärksten gekrümmt.

Die Krümmung der Bogenstange ist der entscheidenste Teil beim Bogenbau und kann durch ein Erhitzen über der Spiritusflamme verändert werden. Hat die Stange einmal Ihre Krümmung verloren, oder hat sich die Stange im Laufe der Jahre geworfen, so kann diese bei einem Holzbogen durch Erhitzen immer wieder verändert und korrigiert werden.

Bei einem Bogen aus einem anderen Material ist dies jedoch nicht möglich.

Die Ausarbeitung des Köpfchens ist aufgrund von verschiedenen Modellen und Herkünften unterschiedlich.

Auf der Unterseite des Köpfchens befindet sich jedoch immer ein kleines Kästchen,

welches zur Aufnahme des Haarbundes dient und in welches ein kleiner Keil zur Fixierung des Haarbundes getrieben wird.

Am unteren Ende der Stange befindet sich ebenfalls ein Kästchen, welches zur Aufnahme der Messingmutter dient.

Durch dieses Kästchen führt eine Bohrung von außen, durch welche die Schraube des Beinchens bis ins Kästchen eingeführt wird.

Im Kästchen werden dadurch die Messingmutter, welche mit dem Frosch verbunden ist und die Schraube des Beinchens zusammengeführt und gehalten.

Dadurch wird der Frosch auf der Stange gehalten.

Da die Bogenstange aus einem Stück besteht und teilweise sehr dünn gearbeitet ist, ist diese sehr anfällig gegenüber Brüchen.

So ist ein gerader Bruch einer Bogenstange meist nur schwer zu reparieren.

Eine eingerissene Bogenstange oder auch ein abgeschlagenes Köpfchen kann jedoch meist repariert werden.

Auch ein gebrochenes oder abgegriffenes unteres Ende, kann meist ersetzt oder geleimt werden.